"Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei."
Goerge Orwell
Es sind jetzt genau 43 Tage seit dem letzten Blogpost vergangen. Sie sind aber weniger vergangen, sondern eher in Lichtgeschwindigkeit verflogen. Da war ich gerade noch mit einem Fuß im Gardasee und jetzt bin ich bin mit voller Wucht in mein 30tes Lebensjahr geknallt.
Die letzten Wochen waren total vollgepackt. Mein Alltag nimmt nach den ersten acht Monaten als Mama, wieder richtig Fahrt an.
Zum einen waren Sergej und ich auf der Suche nach Eigentum.
(Zurzeit keine so gute Idee, ist uns auch schon aufgefallen)
Ich halte so langsam Ausschau nach einem neuen Job. Dazu hat meine Uni wieder angefangen und ich gebe mir echt Mühe
zu den Vorlesungen zu erscheinen, was ich früher so schluderig getan habe jetzt kommt aber der Faktor Baby dazu und das ist mal easy zu koordinieren mal weniger.
Das wichtigste Ereignis der letzten Wochen war aber…. Trommelwirbel
Mein 30ter Geburtstag.
Die einen sagen, das Alter ist nur eine Zahl. (Nehme ich den Leuten eh nicht ab, dass die das auch so meinen)
Die anderen fühlen sich total unter Druck, weil bis dahin die gesteckten Lebensziele noch nicht erreicht wurden. (Sind meistens die gleichen, die sagen, das Alter wäre nur eine Zahl) Die einen chillen hart, weil man eh nichts gegen das Älterwerden machen kann (stimmt ja auch), und da wäre ich, die es irgendwie gar nicht bemerkt hat, wie schnell die 30 sich angeschlichen hat.
Wundert mich aber recht wenig, dass es jetzt so schnell ging. Ich bin halt so 'ne Schnelle, ich laufe schnell, will alles immer schnell erledigen, am besten jetzt und sofort. Geduld war früher nicht so meine Stärke und irgendwie musste immer alles im Raketentempo, gemacht, gelebt, gefühlt werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit.
Ob das immer gut war, sei mal dahin gestellt.
Mittlerweile lerne ich aber die Zeit zu schätzen und zu genießen, vor allem seit ich Mama bin.
Nikita wird bald schon acht Monate und ich freue mich und weine zugleich. Den Satz „Sie werden so schnell groß“ kann ich selbst nicht mehr hören, aber ja, es stimmt einfach.
Ich muss sagen, es fühlt sich schon cool an, 30 zu sein.
Ist wie das Eintrittsticket ins „wirkliche“ Erwachsenenleben.
Nicht das ich unbedingt Erwachsen sein möchte. Nein, es geht mir eher um dieses
gediegene kann-mir-keiner-was-erzählen- bin-schon-30 Gefühl.
Das hat man in den 20ern irgendwie nicht.